count_down, 2006
Transmedia-Echtzeitinszenierung
für die Gloria-Halle, Düsseldorf

3 Beamer, 6 Lautsprecher, 3 Computer und Live-Elektronik
6-kanalige Klang-Installation 

Hallenmaße: 11,5 x 9,1 x 34,9 m (B x H x T)
Gesamtprojektionsfläche: 59,5 x 7,4 x 24 m (B x H x T)

UA: 2. November 2006
reloaded:  24. März 2007

 

count_down ist eine Hommage an die Gloria-Halle, die 2006, nach wechselhafter Geschichte als Theater, Kino und Supermarkt, völlig entkernt, zum puren Raum-Skelett geworden ist - ein Nicht-Ort, dem durch die Inszenierung für kurze Zeit eine neue Wirklichkeit eingehaucht wird, bevor er endgültig verschwindet.

count_down ist eigenständiger Teil der Werkreihe move, deren Eckpunkte sich wie folgt definieren:
- strenge Ortsbezogenheit
- dynamischer Wandel: dynamisierte Zeit, dynamisierter Raum
- Ineinandergreifen/Verzahnen von Bild/Ton zur Schaffung einer eindringlichen, trans-medialen Wirklichkeit

 

count_down löst diese Maximen in einer spezifischen Art ein:

- doppelter Ortsbezug:Das Bildmaterial entsteht durch Ableiten/Destillieren aus Makro-Fotografien des Bestands der Gloria-Halle.

Durch die räumliche Projektion mit 3 Beamern und mehr-kanaligem Ton wird der gesamte Raum zu einem sich ständig verändernden, multi-dimensionalen KlangBild-Ort.

- Dynamisierung durch Echtzeit-Rendering des Bilds:
Ein für die Projektion entwickelter Algorithmus bespielt dynamisch wechselnde Segmente (vom Vollbild bis zur Siebenteilung) der Projektionsfläche mit schwarzem oder weißem Licht, normalen oder invertierten Fotos. So entsteht ein rasanter Wechsel von Lücken und Überlagerungen - ein Spiel mit Bild und Nachbild, das unterschiedlichste Ansichten der Halle beleuchtet und ausblendet, dadurch den Unterschied zwischen Projektion und Wirklichkeit verwischt und letztlich den konkreten Ort auslöscht.

- Bild und Ton:
Bild und Ton laufen in strenger Synchronizität: Jedes Bild besitzt einen eigenen Ton, jeder Ton ein eigenes Bild - man sieht die Rhythmen, hört die Bilder - spürt raumgreifende, kohärente Bild-Ton-Folgen.

Der Titel count_down besitzt einen doppelten Sinn:
zum einen spielt er auf das immer näher rückende Ende der Gloria-Halle an, die, nach mehr als 80-jähriger Geschichte, am Jahresende komplett umgenutzt wird, zum anderen ist das Ablaufen der Zeit, versinnbildlicht durch eine rigide Taktung der Bild- und Ton-Folgen, ein grundlegendes Thema dieser Arbeit.

 

 

siehe auch:

>> Montage 3er möglicher Zuspieler

 

 

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